Der Schneider ( Jules Barrois )

Jules Barrois

Der Schneider

Sie waren auf seinen Ladentisch gerichtet. Seine bodenlosen Augen von der unergründlichen Farbe, wie sie die Waldseen im hohen Aspromonte an einem Herbsttag zeigen. Dunkel, tief, klar, aber ohne Glanz. Wenn er sich nicht bewegte, wurde er eins mit dem einfachen Raum seiner Änderungsschneiderei. Sein undefinierbar bräunlicher Anzug verschmolz mit den abgewetzten Maserungen seiner Schränke mit den vielen kleinen Schubladen, in denen er Nadeln, Scheren, Garne, Stoffstücke nach seinem eigenen, für andere nicht erkennbaren Regeln hütete und bewachte wie andere ihre Münzsammlungen oder Fotoalben.

Während er arbeitete, d. h. während der Geschäftszeiten trug er einen einfachen beige-grauen Kittel über seinem Anzug. Der einzige Luxus, den er sich gönnte, waren Strümpfe in Flaschengrün von Brioni, die aber nur dem wirklichen Kenner auffielen und von denen gab es im weiten Umkreis der etwas heruntergekommenen Kleinstadt niemanden.

Er saß gebeugt auf einem schlichten glatten Holzstuhl hinter einem großen Tisch, der ihm für alles diente – fürs sorgsame Nähen, fürs Lesen der Zeitung Calabria Ora, die ihn immer mit einem Tag Verspätung erreichte, für das Entgegennehmen der seltenen Aufträge, meistens Hosen oder Röcke kürzen. Eine kleine farblose Existenz – die vollendete Unauffälligkeit.

Es war zwei Minuten vor 18 Uhr, der Zeit des Geschäftsschlusses. Nie in den 15 Jahren, seit er aus Cariati, einem kleinen Ort in der Provinz Cosenza nach Deutschland gekommen war und diese Änderungsschneiderei eröffnet hatte, war ihm der Gedanken gekommen, auch nur eine Minute früher als 18 Uhr zu schließen. Genauso wie er morgens exakt um 8 Uhr seine Ladentür aufschloss.

Noch eine Minute, dann würde er schließen – sein Geschäft. Eigentlich war es kein Laden, sondern das ehemalige Wohnzimmer eines schmalen alten Hauses mit einem Flur zur Linken und drei Zimmer zur Rechten. Sie hatten damals das Fenster erweitert und eine Tür nach draußen gebrochen. In den leeren Raum kamen der Tisch, der Wäscheschrank mit den vielen Schubladen, zwei offene Regale. Eine Schneiderpuppe in der linken Ecke wartete seit dieser Zeit vergeblich auf eine Anprobe und der kleine runde Tisch mit zwei Holzsesseln war gedacht als Wartezone, wenn mal mehr als ein Kunde zur gleichen Zeit da wäre. Bisher war das nicht vorgekommen.

Der Zeiger der Uhr sprang auf 18 Uhr. Der Schneider löschte seine Arbeitsleuchte, erhob sich, ging langsam und geräuschlos zur Tür, drehte das alte silberne Schild von „Offen“ auf „Geschlossen“ und ließ die Jalousien an Fenster und Tür herunter.

Er tauschte seinen Arbeitskittel gegen einen graubraunen Regenmantel, zog dünne braune Seidenhandschuhe über seine schmalen, alterslosen Hände, steckte zwei kleine, zusammengefaltete Zettel, die mit Tesafilm verschlossen waren in seine linke äußere Manteltasche, schaute in den Briefkasten. Ein einfacher Holzkasten, innen an die Eingangstür genagelt mit einem metallfarbenem Schlitz darüber. Zwei dicke DIN-A5-Kuverts aus bräunlichem Packpapier fand er im Briefkasten. Eines davon mit einem kleinen Kreuz in der rechten oberen Ecke, also für den Pfarrer. Das andere mit einem kleinen x an der gleichen Stelle, für Mimmo. Aber keines für Domenico. Er steckte sie in die rechte Manteltasche und zog eine Kappe auf sein dunkles, schon etwas gelichtetes Haar, das streng nach hinten gekämmt war.

Ohne Worte ging er durch den Raum hinter seinem Laden, eine Art Wohnküche, in dem seine Frau mit ihrer Tochter Concetta Peperoni schnitt. Seine Tochter Valentina saß auf der mit einer grauen Decke bespannten Couch und blätterte in einem italienischen Comicheftchen. Sie war nicht seine Tochter, auch nicht seine Stief- oder Adoptivtochter. Sie war die Tochter seines Cousins Fabrizio, der eine Bar in der Nähe betrieben hatte, bis er vor fünf Jahren erdrosselt in seinem Lokal gefunden wurde. Der Schneider hatte die Kleine, sie war damals noch keine zwei Jahre alt gewesen, einfach zu sich genommen. Grußlos verließ er die Küche und nahm im Flur sein Fahrrad, obwohl es leicht regnete. Normalerweise nahm er bei diesem Wetter den Bus für seine kleinen abendlichen Ausgänge. Bei schönem Wetter ging er zu Fuß. Doch heute waren Eile und Pünktlichkeit geboten. Um 19 Uhr begann in der nahe Johanniskirche die Vorabendmesse. Morgen war Allerheiligen.

Der Feierabendverkehr draußen war abgeebbt. Er fuhr mit dem Fahrrad über den Bürgersteig an den abgasgeschwärzten Fassaden vorbei bis zur nächsten Kreuzung, genauso langsam, geräuschlos und unsichtbar, wie er ging. Vorne bog er in den Schlossgarten ein, vorsichtig bei dem nassen Laub. Der Herbst war dieses Jahr spät gekommen. Am leeren Spielplatz vorbei, durch den Rhododendronhain. Am Ende standen drei Holzbänke, die bei schönem Wetter von Rentnern bevölkert waren. Er hielt bei der mittleren Bank an und schob die zwei kleinen, gefalteten Briefchen in den Ritz zwischen der zweiten Latte der Bank und dem mittleren Standfuß.

Inzwischen war die Nacht wie ein schwarzer Vorhang über den Park gesunken. Er ließ das weiß getünchte Schloss mit seinem großen freien Rondell links liegen. Dahinter erhoben sich die schwarzen Konverter des Stahlwerkes. Links bog er in eine kleine Gasse ein. Er lehnte sein Fahrrad an das unbewohnte Eckhaus und ging dicht an der Wand vorbei die vielleicht 20 Meter zur Pizzeria Mimmo und schob einen der dicken Umschläge aus seiner rechten Manteltasche in den Briefkasten der Pizzeria. Kein Mensch war auf der Straße,

Er ging zu seinem Fahrrad zurück. Jetzt würde er den Weg durch das Werksgelände nehmen. Neben den Eisenbahngleisen verlief ein schmaler etwa 30 cm breiter Weg aus Betonplatten, der den Streckenwärtern als Fußweg diente. So konnte er in knapp zehn Minuten gemächlichen Fahrens den Nachbarort erreichen. Hier wohnte Luigi, der Schwager seiner Schwester. An dessen Garten vorbei gelangte er über schmale Pfade zwischen anderen Gärten direkt an das rückwärtige Grundstück der Pizzeria „Costa Smeralda“. Er lehnte das Fahrrad an den Stakenzaun, ging am neu gebauten Kühlhaus vorbei zum Kücheneingang. Er zog einen einzelnen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss geräuschlos auf und hinter sich genauso geräuschlos zu.

Die Küche blitzte vor Sauberkeit. Der gute Domenico! Sauberkeit ging ihm über alles. Jede Nacht nach Feierabend im Lokal wurde alles geschrubbt und gewienert, Kühlschränke und Öfen von den Wänden gerückt, um auch die hinterste Ecke so sauber zu bekommen wie die blitzenden Arbeitsflächen. Niemand war in der Küche, weder der pakistanische Salatputzer noch der kleine indische Tellerwäscher noch der tunesische Hilfskoch. Heute war Ruhetag. Aus dem Lokal fiel ein schwaches Licht durch die Scheibe der Pendeltür, die der Schneider jetzt aufdrückte.

Domenico saß am hintersten Tisch neben dem alten Kachelofen und sortierte mühsam Rechnungen und Lieferscheine. Das fiel ihm schwer, denn er hatte in Kalabrien nur 4 Jahre die scuola elementare, die Grundschule besucht und das Lesen machte ihm Mühe.

Der Schneider schob sich durch den kleinen Zwischenraum zwischen Theke und Pizzaofen und drehte an der Eingangstür den dort steckenden Schlüssel um.

„Buona sera lieber Freund.“

Domenico schreckte hoch.

„Ach bischte du. Isse aber heute nischte deine Tag. Haschdu dreie Dienestage gefehlt.“

„Wie hätte ich da sein können. Dein Lokal hatte an diesen Tagen geschlossen.“

„Ja, ware Schweinerei. Hatte jemanden an die Nachmittag Sekundenkleber in die Schloss von Lokal vorne und hinten gespritzt. Ware alles vorbestellt – mussten uns absagen.“

„Na, dann hatte ich Recht daran getan, nicht zu kommen.“

Der Schneider sprach perfektes Deutsch ohne jeden Akzent, während Domenico trotz dreißig Jahren in Deutschland noch immer nicht über sein gebrochenes „Gastarbeiterdeutsch“ hinausgekommen war.

„Isse Schweinerei, ganze große“

„Lass es Dich nicht verdrießen, lieber Freund“

„Hasdu gute reden – is viele Umsatz fehlen. – hasdu mitgebracht?“

„Sollte ich Dir etwas mitbringen?“

„Wieso niche – waren dreiemal niche da. Haben denken …“

„Lieber Freund, ich verehre Dich, ja ich liebe Dich, mein geschätzter Domenico, aber Du denkst zu viel und tust zu wenig das, was man von Dir erwartet. Im Gegenteil – Du tust Dinge, die Du nicht tun solltest und mit denen Du Unglück und Verdruss über die ganze Familie bringst.“

„Meine Familie hatte nische …“

„Ich meine nicht deine Familie, ich rede von unserer Familie. Schau mal, lieber Freund, wir waren immer sehr großzügig zu dir. Du hast dieses Lokal mit den Wohnungen im ersten Stock. Du machst gute Geschäfte. Zu Dir kommen alle: der Fußballklub, der Bürgermeister, der Chef der Versicherungen, die Herren von der Staatskanzlei, der Bankdirektor. Und wem hast du das alles zu verdanken?“

„Habe sie auche gute verdienen …“

„Wer möchte nicht gut verdienen? Aber du scheinst jetzt eigene Wege gehen zu wollen.“

„Iche niche gehen eigene Weg, iche …“

„Ja, ich weiß, Du willst nur Ruhe, Sicherheit und gute Geschäfte. Und deshalb schickst Du Deine Frau mit den Kindern nach Cariati …“

„Besuchen Grab von die Mama un die Papa, isse morgen Allerheiligen …“

„Und deine Frau hat 280.000 Euro im Gepäck, in dem kleinen Kosmetikköfferchen aus rotem Saffianleder, das Du ihr zum letzten Geburtstag geschenkt hast. Was will sie damit? Blumen kaufen?“

„Isse meine Gelde. Kanne iche machen, was iche wollen …“

„Du irrst. Es ist nicht dein Geld. Seit zwei Monaten hast du deine Rechnungen nicht überwiesen. Du hast dein Lokal zweimal schließen müssen. Doch du hast auf die Warnungen nicht gehört. Und jetzt redet man davon, dass du übermorgen zur Polizei gehen willst.“

„Aba habe iche imma …“

Der Schneider legte den Finger auf den Mund und setzte sich Domenico gegenüber.

„Ich will dir eine kleine Geschichte erzählen, ein Märchen aus Kalabrien. Hör zu, lieber Freund.“

Eine alte Mutter hatte einen Sohn, der wollte heiraten und bat die Mutter, sie möge ihm doch ihr Häuschen und ihr Gütchen geben. Er und ihre zukünftige Schwiegertochter wollten es auch gar gut mit ihr meinen, sie bei sich hegen und pflegen und sie sozusagen auf den Händen tragen. Die alte Mutter war vom Herzen gut und vom Hirn etwas einfältig; sie kannte das Sprichwort nicht: Ziehe dich nicht eher aus, bis du dich schlafen legst, und gab her, was sie hatte. Zum Dank wurde sie sehr übel gehalten, war über nichts mehr Herrin, und jeder Bissen Brot wurde ihr erst schmal genug vorgeschnitten, dann vorgerechnet und jeder Tropfen Trankes ihr vergällt; aber Sohn und Schwiegertochter ließen sich’s ganz gütlich und wohl sein.

Einst speisten die beiden miteinander und mit Knecht und Magd einen gebratenen Truthahn, ohne die Mutter dazu einzuladen; zufällig kam diese aber dennoch, musste jedoch anklopfen, denn die Türe war zugeschlossen. „Holla, die Alte kommt, fort mit dem Huhn! Setze es derweil in die Ofenröhre und mache deren Türe zu!“ gebot der Sohn dem Knechte, und dieser vollzog alsbald den erhaltenen Befehl. Jetzt wurde die Stubentüre aufgerissen von dem Sohne und die arme Alte angefahren: „Nun, was soll es denn? Hat der alte Drache etwa schon wieder Hunger? Ei, so wollt ich doch! Da, nehmt, hier ist Brot, und nun trollt Euch von hinnen! „

Weinend wankte mit dem trockenen Stückchen Brot die alte Mutter aus der Stube; der böse Sohn warf hinter ihr die Türe in das Schloss, dass es krachte, und eiferte: „Keinen Bissen kann man doch in Ruhe und ohne Ärger genießen! Ich möchte nur wissen, ob die Alte ewig leben will. „

„Bringe das Huhn wieder her!“ gebot die Sohnesfrau dem Knechte – dieser öffnete die Ofentüre und sprang mit einem lauten Schrei des Schreckens drei Schritte vom Ofen zurück und verfärbte sich.

„Nun, was hat denn der tölpelhafte Narr? Er ist wohl verrückt!“ rief der Mann und gebot der Magd, das Huhn aus der Röhre zu holen. Diese ging und griff in die Röhre und kreischte alsbald vor Entsetzen auf, indem auch sie zurücksprang. „Was soll das heißen, ihr dummes Volk?“ schalt der Herr. „Und wenn der lebendige Teufel drinnen saß, so würde ich nicht solchen Lärm aufschlagen! Geh du hin, Frau. „

„Ich?“ fragte die Frau, „nicht um die Welt, ich tu’s nicht – ich danke; ich bin satt.“

„Ei, so muss ich selbst nachsehen und will es, und wenn der Donner drinnen säße!“ rief der Mann, stieg auf und ging an die Röhre. Hu! Da schoss eine armdicke und klafterlange Schlange heraus, schnellte gegen ihn und ringelte sich um seinen Hals, eiskalt, und als er sie abzuwenden strebte, riss sie ihren Rachen gräulich auf und zeigte ihre Giftzähne und ihre Gabelzunge, und weder er noch sonst jemand anders durfte sie berühren, und wenn man Miene machte, sie von Weitem zu beschädigen, so zog sie sich gleich fester um den Hals, dass der Mann zu ersticken Gefahr lief und ängstlich schrie, man solle die Schlange unberührt und ungeschädigt lassen.

Und die Schlange wich nicht von ihm. Sie um seinen Hals, legte er sich schlafen. Sie um seinen Hals, stand er wieder auf. Ehe er einen Becher Getränk zum Munde führte, trank erst die Schlange aus demselben Becher, jeden Bissen, den er aß, beleckte sie oder biss Stücken davon ab, ach, und dabei roch sie, so wie sie nur den Rachen aufriss, fürchterlich aus dem Halse, dass dem Mann eine Ohnmacht um die andere zu stieß, und niemand es in seiner Nähe aushalten konnte. Wer zuerst von ihm weglief, das war seine Frau, die doch die meiste Schuld daran trug, dass er die Schlange des Undanks gegen seine betagte Mutter in seinem Herzen getragen, die schlimmer und scheußlicher ist als jener Wurm, den er jetzt am Halse tragen musste, zur quälenden Strafe. Knecht und Magd liefen auch davon; Hund und Katze wanderten aus; der Vogel im Käfig krepierte; Motten und Mücken starben, die Spinnen machten sich hinweg, die Mäuse entflohen so schnell sie nur konnten; die Wanzen zogen in langen Zügen langsam an den Türpfosten nieder und schlüpften zwischen Türe und Angel hinaus – nicht das armseligste Läuschen bewies dem Undankbaren, von Gottes Strafgericht hart Heimgesuchten noch freudige Anhänglichkeit und Treue – alles, was lebte, floh ihn.

„… wie gehte weita …?“

Der Schneider erhob sich.

„Die Geschichte ist zu Ende. Deine Geschichte ist zu Ende.“

Als ob eine straff gespannte Feder gelöst wird, wirbelte er um seine Achse, befand sich hinter Domenico, warf blitzschnell eine Nylonschlinge um dessen Hals und zog mit der Kraft eines tonnenschweren Bullen zu – so blitzschnell und mit so ungeheurer Kraft, dass Domenico kaum Zeit fand, hilflos mit den Füßen zu scharren und in einem Anflug von aussichtsloser Gegenwehr mit den Händen fuchtelte. Innerhalb von zehn Sekunden verlor Domenico das Bewusstsein. Der Schneider wartete fünf Minuten, ohne in seiner Kraft nachzulassen. Dann verstaute er die Schlinge in einer Plastiktüte, die er in die Innentasche seines Mantels schob. Er schob Domenico die heraushängende Zunge in den Mund zurück, den er fast zärtlich zudrückte, und schloss ihm die fast herausquellenden Augen.

„Der Herr erbarme sich deiner Seele.“

Er löschte das Licht und verließ das Lokal, so wie er es betreten hatte, nicht ohne die Außentür zur Küche sorgfältig zu zu sperren. Den Schlüssel steckte er zu der Nylonschlinge in die Plastiktüte.

Genau zehn Minuten später kniete er in der Johanniskirche, genau als das Glöcklein am Ausgang der Sakristei den Beginn der heiligen Messe einläutete. Er bete und sang laut aber unaufdringlich mit und als er den Mund öffnete, um die heilige Kommunion nach alter Tradition zu empfangen, betrachtete ihn der Pfarrer mit Wohlgefallen.

Nach der Messe betrat er die Sakristei.

„Entschuldigen Sie die Störung, Hochwürden.“

„Nein, nein, Sie stören nicht. Kommen Sie ruhig herein Signor Cataldo.“

Der Pfarrer war der Einzige, der ihn mit seinem Vornamen anredete. Sogar seine eigene Ehefrau nannte ihn nur „sarto“ – Schneider.

„Was kann ich für Sie tun, mein Sohn?“

Der Schneider gab ihm den dicken Umschlag aus seiner rechten Manteltasche.

„Ein kleines Dankeschön für Ihre viele Arbeit, Hochwürden. Ein kleines Zeichen des Respekts vor unserer großen Mutter Kirche.“

„Danke, Signor Cataldo, du hast schon soviel für uns getan.“

„Nein, nicht ich, Hochwürden, ich bin nur ein kleiner Diener meiner Familie. Wir verehren Sie sehr, Hochwürden, und unsere Spende kommt von Herzen, denn sonst würde sie die nicht nur die Heiligen schmerzen, sondern uns noch viel mehr.“

„Danke, Signor Cataldo.“

„Ich werde nicht mehr oft in ihre Messe kommen, Hochwürden. Noch vor Weihnachten gehe ich mit meiner Familie zurück nach Cariati.“

„Du willst und verlassen? Nach so vielen Jahren.“

„Ja, Vater. Valentina, die Tochter des unglücklichen Fabrizio soll in der Heimat ihrer Vorfahren aufwachsen. Nächstes Jahr kommt sie zur Schule.“

„Ja, das verstehe ich. Du hast viel für das Mädchen getan. Komm mit ihr vorbei, bevor ihr weggeht, damit ich euch segnen kann.“

„Ihr Segen wird mir Kraft geben für die vielen Aufgaben, die das Leben und die Familie für mich bereithalten. Auf wiedersehn, Vater.“

„Auf wiedersehn, Signor Cataldo, der Herr segne Dich und alles, was Du tust.“

„Danke, Vater, ich bin in den Händen Gottes.“

Er drehte sich noch einmal um:

„Entschuldigung Hochwürden. Ich habe eine kleine Bitte.“ Er zog die zusammengeknüllte Plastiktüte aus seiner Innentasche.

„Wären Sie so nett und würden diesen Abfall in Ihre Mülltonne hinter der Sakristei werfen. Vorne steht keine.“

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