Slow Food statt Fast Food

Slow Food statt Fast Food

Gedanken vor dem Weihnachtsfest

von Peter Hofmann

 

 

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Foto:pixabay

Essen ist deutlich mehr als nur Nahrungsaufnahme. Leider „verkommt“ in unserer schnellen, hektischen Zeit dieser Aspekt des Lebens immer mehr zur Befriedigung eines Grundbedürfnisses.

Dabei ist Essen viel mehr: Essen ist ebenfalls, sich zurückziehen vom Alltagsstress, etwas in Gemeinschaft erleben, die gestresste Seele baumeln lassen und vieles mehr.
All dies ist aber nur in einer stressfreien Umgebung und der entsprechenden kulinarischen Begleitung möglich.

Zu Fast Food zähle ich neben den bekannten Burger Buden all die Nahrungsaufnahmestationen (ich verwende bewusst nicht das Wort Restaurant) auch die System Gastronomie, in denen durch exakt vorgegebene Zutaten, meist in entsprechender Portionierung verpackt, ein Standard Gericht auf den Teller kommt, bei dem Abweichungen in der Zutatenliste, z.B. Gemüse anstatt Salat, aus logistischen und organisatorischen Gründen nicht möglich sind. Individualität und Kreativität sind hier fehl am Platz, es werden keine Köche benötigt, sondern Menschen, die in der Lage sind wie bei Malen nach Zahlen Gerichte nach klar vorgeschrieben Abläufen und mit einzeln abrechenbar gestalteten Zutatenlisten, ein Essen mit immer gleichen Qualitätsmerkmalen (Qualität definiert sich aus den Anforderungen, die an ein Essen gestellt werden, die aber hier nicht besonders hoch sind) dem Gast vorzusetzen. Das hat mit Esskultur und Stil wenig bis überhaupt nichts zu tun.

Slow Food zum Kontrast gegen Fast Food ist für mich das Sitzen mit Familie oder Freunden in einem gemütlichen Restaurant mit angenehmen Ambiente, freundlichen, zuvorkommenden Servicepersonal, einem kreativen Küchenchef und einem Patron, der sich auch die Zeit nimmt um bei seinen Gästen nach dem Rechten zu sehen und auch für einen kleinen Plausch zur Verfügung zu stehen. Slow Food ist auch, manchmal etwas länger auf sein Essen zu warten, da in der Küche alles individuell für den jeweiligen Gast zubereitet wird, Slow Food ist auch die kompetente Auskunft über verwendete Lebensmittel und gerade bei Fleisch auch das Achten auf Herkunft aus artgerechter Haltung. Slow Food ist auch die Begleitung der Speisen durch ausgesuchte Getränke wie entsprechende Weine oder Biere. Hier steht die Seele gleichauf mit dem Körper im Vordergrund. Slow Food bedeutet auch das bewusste Umgehen mit der Nahrung und das zelebrieren der Ergebnisse, die ein guter, kreativer Koch auf den Teller gezaubert hat, Slow Food ist auch wenn sich gleiche Gerichte voneinander in Nuancen unterscheiden, oder gewissen Sonderanforderungen eines Gastes Rechnung getragen wird.

Mein Appell: Sucht Euch von Zeit zu Zeit ein gutes Restaurant aus und zelebriert Slow Food und unterstützt so die guten und ehrlichen Gastronomen in Eurer Umgebung, gebt dann Trinkgeld, wenn es Euch geschmeckt hat, um Restaurantpersonal zu zitieren: „Trinkgeld macht glücklich!“ Glückliche Angestellte in der Gastronomie sind mit Spaß bei der Sache und der Gast ist der, der dann Nutzen hat und auch zuvorkommend bedient wird.


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