Hering frisst Kater
Hering frisst Kater
Karnevalstage gut überstehen
(BZfE/BZL) – Der Karneval bringt als fünfte Jahreszeit manch feucht-fröhliche Party oder Sitzung mit sich – mit unangenehmen Folgen am nächsten Tag. Großer Durst, Übelkeit, Schwindel und allgemeine Erschöpfung – eben ein echter Kater. Mit ein paar Tricks lassen sich diese Symptome wenigstens mildern.
Wer am nächsten Morgen mit einem dicken Kopf aufwacht, beginnt den Tag am besten mit einem ordentlichen Katerfrühstück, teilt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) mit. Mineralwasser und Apfelschorlen löschen den Nachdurst und fördern die Ausscheidung des Alkohols. Matjes, saure Gurken oder Gemüsebrühe versorgen den Körper mit den durch den Alkohol verloren gegangenen Mineralstoffen. Matjes ist für das Katerfrühstück sehr gut geeignet. Er gleicht nicht nur die Salzverluste aus, sondern punktet noch mit wertvollen Fettsäuren.
In der warmen Küche wird Matjes als Beilage zum fertigen Gericht serviert, da er nicht mitgegart werden sollte. Besonders fein schmeckt er mit Raucharoma veredelt oder kombiniert mit Roter Bete, Birne und Ingwer.
Jeder Matjes ist ein Hering, aber nicht jeder Hering ist für die Matjesverarbeitung geeignet. Er muss „jungfräulich“ sein. Nur wenn er in der Fangsaison noch keinen Rogen oder Milch gebildet hat, hat er einen hohen Fettgehalt von 15 bis 20 Prozent. Erst der besondere Reifungsprozess macht den Hering zum Matjes. Beim sogenannten Kehlen wird er meist von Hand ausgenommen, sodass ein Teil der Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt. Die natürlichen Enzyme sorgen gemeinsam mit dem Salzen dafür, dass eine zarte und schmackhafte Delikatesse entsteht. Vor der Verarbeitung wird der Matjes auf minus 45 Grad Celsius schockgefroren, um eventuell vorhandene Parasiten abzutöten. Auf diese Weise ist er das ganze Jahr in hoher Qualität erhältlich – auch zum Karneval.
Der Hering lag bei den deutschen Inlandsanlandungen mit 15.700 Tonnen im Jahre 2016 deutlich vor Dorsch (3.100 t), Flunder (1.500 t) und Scharbe (1.100 t). Damit macht der Hering laut Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) etwa ein Drittel der deutschen Frischfischanlandungen im Inland aus. Bei den beliebtesten Speisefischen hat der Hering in den vergangenen Jahren seine Spitzenposition abgegeben an den Lachs und den Alaska-Seelachs. 2,2 Kilogramm Hering verbrauchte jeder Deutsche im Jahr 2016 (insgesamt 14,2 kg Fisch pro Kopf), der Selbstversorgungsgrad liegt bei rund 34 Prozent.
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