Geistiger Abbau beinflußbar ?

Geistiger Abbau im Alter beeinflussbar?

Viel Obst, Gemüse, mehr Fisch als Fleisch

(aid) – Eine gesunde Ernährung kann einem geistigen Abbau im Alter entgegen wirken. Das lassen zumindest die Ergebnisse einer kanadischen Studie vermuten. Die Wissenschaftler hatten die Daten von zwei Untersuchungen zur Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln neu ausgewertet, an denen knapp 28.000 Menschen aus 40 Ländern beteiligt waren.

Die Teilnehmer im Alter von mindestens 55 Jahren litten an Herzerkrankungen oder hatten ein erhöhtes Diabetesrisiko. Sie nahmen an medizinischen Untersuchungen teil und machten in Fragebögen Angaben zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Eine gesunde Ernährung wurde als eine Kost mit viel Obst, Gemüse, Nüssen, Sojaeiweiß, Vollkorn und im Verhältnis mehr Fisch als Fleisch definiert. Als „ungesund“ galt der übermäßige Konsum von frittierten Speisen und Alkohol. Die geistigen Fähigkeiten wurden anhand des Mini-Mental-Status-Test eingeschätzt – ein verbreiteter Test zur Diagnose von Demenz und Alzheimer bei älteren Menschen. In einem Zeitraum von knapp fünf Jahren wurde in 4.699 Fällen eine Abnahme der geistigen Fähigkeiten festgestellt.

Menschen, die sich besonders gesund ernährten, hatten ein um 24 Prozent geringeres Risiko für geistigen Abbau im Vergleich zu Probanden mit einer ungesunden Ernährungsweise. Offenbar kann eine ausgewogene Ernährung das Risiko für Aufmerksamkeitsdefizite und Gedächtnisstörungen senken. Die Ergebnisse waren unabhängig vom Körpergewicht und körperlichen Aktivitäten. Allerdings könnte der positive Einfluss auch auf die geringere Kalorienzufuhr zurückzuführen sein, geben die Wissenschaftler zu bedenken.

Eine ausgewogene Ernährung kann generell den Geist auf vielfältige Weise schützen. So stehen dem Körper Nährstoffe zur Nervenregeneration wie B-Vitamine und Vitamin C in ausreichender Menge zur Verfügung. Kaliumreiche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse können den Blutdruck und das Schlaganfallrisiko senken. In weiteren Studien sollen die genauen Zusammenhänge erforscht werden.
Heike Kreutz, www.aid.de


 

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